Psychologie für den Alltag - Vertrauen - a podcast by Dr. med. Luciano Berti

from 2021-09-01T20:12:37

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Wir können als Gegenpol zum Vertrauen die Gewissheit, das Wissen und die sich daraus ableitende Sicherheit benennen. Da, wo wir Gewissheit haben, brauchen wir kein Vertrauen. Es bestehen keine Zweifel, nichts ist mit Verunsicherung verbunden, wir dürfen uns unbesorgt fühlen. An dieser Stelle ist im Verlauf psychotherapeutischer Prozesse häufig eine in sich paradoxe Haltung auf Seiten der Patienten zu erkennen. Sie steht im Zusammenhang mit der Konfrontation, kein Vertrauen fassen und erleben zu können. Wobei sich dies auf alle möglichen Bereiche des Lebens beziehen kann – sei es das Vertrauen in einen Menschen im familiären bzw. beruflichen und sonstigen Umfeld oder das Vertrauen in bestimmte Abläufe und Prozesse, sowie letztlich auch das Vertrauen in die Schöpfung insgesamt. In all diesen Zusammenhängen ist häufig die Aussage zu hören: „Wenn ich das ja wüsste bzw. die Gewissheit hätte, ich glaube, dann könnte ich auch Vertrauen haben.“


Diese Aussage ist vielmehr ein Beleg dafür, dass der Betroffene sich mit der Grundsätzlichkeit der Frage des Vertrauens noch nicht eingehend befasst hat. Ganz offensichtlich ist im Verständnis des Selbst noch kein Bewusstsein vorhanden, was Vertrauen wirklich ist und voraussetzt.

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