Psychologie für den Alltag - Das Leid mit dem Neid - a podcast by Dr. med. Luciano Berti

from 2021-12-30T06:20:45

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Wir alle kennen aus eigener Erfahrung Gefühle des Neids und der Missgunst, sei es, dass wir sie in uns selbst bereits erkannt und empfunden haben, oder aber in unseren Begegnungen mit anderen in unserem sozialen Umfeld entdecken konnten. Wir können davon ausgehen, dass solche Gefühle kennzeichnend für uns Menschen und somit – wie viele andere Gefühlsqualitäten – ein Teil unserer natürlichen Ausstattung sind. Schauen wir auf unsere Physiologie bzw. Biologie, können wir eine Vielfalt von Gefühlen identifizieren, welche uns kennzeichnen. Hiervon sind einige sozial angesehen und erwünscht, somit auch ein Ausdruck der uns bestimmenden Tugenden, andere stellen viel mehr einen Makel dar, den es zu überwinden und im Rahmen unserer Sozialisation abzulegen gilt.


Bereits Aristoteles (384–322 v. Chr.), griechischer Universalgelehrter, Philosoph und Naturforscher, sprach von einem gerechten Neid bei ungleicher Verteilung der Güter. Für Wilhelm Busch (1832–1908), humoristischer deutscher Dichter und Zeichner, war Neid die aufrichtigste Form der Anerkennung. Für den Papst Gregor den Großen (540–604), zählte Neid zu den Abgründen der menschlichen Seele. Hierzu gehörten Hochmut, Habgier, Zorn, Wollust, Völlerei, Trägheit und auch der Neid. Der Neid wurde 1305 in einem von Giotto (1267/1276–1337), einem italienischen Maler und Baumeister, geschaffenem Fresko mit dem Namen „Invidia“ dargestellt. In dieser dargestellten Figur, ragt die Zunge aus deren Hals wie eine Schlange, die sich einmal um die eigene Achse dreht und ihre Giftzähne zurück gegen die Augen der Missgünstigen richtet. In dieser Darstellung zeigt sich der zerstörerische Effekt des Neids, nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für die Gesellschaft

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